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Gescheiterte Friedens-Initiativen
Hans Meiser:

Gescheiterte Friedens-Initiativen 1939-1945

In fieberhaften Bemühungen hatten in den letzten Augusttagen des Sommers 1939 Politiker wie Privatpersonen den Frieden zu retten und die Katastrophe abzuwenden versucht, und diese Ziele wurden auch in den folgenden Monaten und Jahren von den verschiedensten Seiten immer wieder angestrebt. Zum Schaden Europas und der ganzen Welt scheiterten sie stets an der Uneinsichtigkeit und Kriegsbesessenheit der verantwortlichen Politiker in London und Washington.

Einzelne dieser aufrichtigen Friedensinitiativen wie die verschiedenen Vermittlungsversuche des schwedischen Industriellen Birger Dahlerus zwischen Berlin und London im Sommer 1939 oder der spektakuläre Flug Rudolf Heß' am 10. Mai 1941 nach Schottland sind allgemein bekannt. Doch die Fülle anderer gleichgerichteter Bestrebungen ist weithin unbekannt, und es fehlt damit ein wesentlicher Teil der historischen Tatsachen, deren Kenntnis für ein ausgewogenes Urteil über die Kriegsschuld unverzichtbar ist. Das vorliegende Buch schließt diese Lücke. In chronologischer Weise schildert es mit genauen Quellenbelegen die mehr als 50 ernsthaften Versuche, die bis gegen Ende des Krieges unternommen wurden.

Da sind einmal die zahlreichen Friedensfühler und Friedensangebote der Reichsregierung. Es handelt sich dabei sowohl um offizielle und öffentliche Erklärungen Hitlers wie etwa seine Danziger Rede vom 19. 9. 1939, als der Polenfeldzug praktisch entschieden war, oder um seine Friedensrede vom 6. 10. 1939 im Sportpalast, nachdem der letzte polnische Widerstand gebrochen worden war, oder um seine ausführliche Reichstagsrede vom 19. Juli 1940 nach dem Ende des Frankreichfeldzuges, in der er den Briten erneut die "Friedenshand" entgegenstreckte, als auch um geheime Sondierungen zum Beispiel von Hermann Göring, Ribbentrop oder dem Prinzen von Hohenlohe. Ebenso werden Versuche dem Nationalsozialismus kritisch und ablehnend gegenüberstehender deutscher Persönlichkeiten wie Heinrich Brüning, Joseph Wirth oder Ulrich von Hassell in London oder Washington angeführt.

Zum anderen gab es zahlreiche Friedensbemühungen von neutraler Seite. Die Regierungen von Italien und Spanien versuchten noch im September 1939 zu vermitteln, die gekrönten Häupter von Belgien und den Niederlanden erließen Friedensappelle, aus Schweden und Dänemark kamen Ausgleichsvorschläge, deutschfreundliche Industrielle aus den USA setzten sich in Washington ein, der zum Rücktritt gezwungene englische König Edward VIII., nun Herzog von Windsor, ging bis an die Grenze des Landesverrats, selbst der Papst versuchte aus Rom, Frieden zu stiften, wie auch kirchliche Kreise der verschiedensten Länder ihre Möglichkeiten ausschöpften.

Ein interessantes Kapitel bieten die geheimnisumwitterten sowjetischen Friedensfühler über Stockholm mit den deutsch-sowjetischen Treffen in Schweden vom Herbst 1942 bis zum Juni 1943, über die als Teilnehmer Peter Kleist schon früher berichtete. Sie beweisen, daß selbst zu diesem Zeitpunkt noch manches für andere Entwicklungen offen war, als sie dann später erfolgten. Die geheimen Friedenssondierungen Franz von Papens 1941 und 1943 über die Türkei nach Washington wie die von Canaris im Frühjahr 1943 von Istanbul aus in dieselbe Richtung werden ebenso beschrieben wie die anderer deutscher Widerständler.

Das materialreiche Buch schließt mit einem Kapitel über die ähnlich vergeblichen Friedensbemühungen Japans seit Januar 1945, auf die die USA nicht eingingen. Franklin Delano Roosevelt und Winston Churchill legten sich bereits bei ihrer Konferenz in Casablanca (14.-26. Januar 1943) auf die bedingungslose Kapitulation fest, wohl wissend, daß sie damit den Krieg unnötig verlängern würden und Millionen weiterer Todesopfer zu verantworten hätten.

(Klappentext.)

(300 S., 14 x 22.5 cm, kartoniert, mit s/w-Fotos, Literaturverzeichnis, Personenregister)


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