ScriptoriumKatalog

Hertl et.al. - 
Der Brünner Todesmarsch
Hanns Hertl, Erich Pillwein,
Helmut Schneider, Karl Walter Ziegler:

Der "Brünner Todesmarsch" 1945

Die Vertreibung und Mißhandlung der Deutschen aus Brünn

Nemci ven! Die Deutschen raus! Eine Dokumentation

Im Frühjahr 1945 kam es an vielen Orten zu pogromartigen Exzessen gegen Deutsche, die Hunderttausenden das Leben gekostet haben. Aber das, was in der Geschichte als "Brünner Todesmarsch" eingegangen ist, war in seiner Art ein einmaliges Ereignis. Denn von keinem anderen Ort Europas ist nach dem Zweiten Weltkrieg eine
Anm. d. Scriptorium vom April 2003:
Es ist eine interessante und psychologisch verständliche, wenn auch der Aufarbeitung der Geschichte schädliche Tatsache, daß viele Menschen, die wirklich die Hölle erlebt haben, das oftmals einfach verdrängen. Lesen Sie hier einen Augenzeugenbericht dieses "Zeichens der Zeit"!
derartige Massenaustreibung bekannt geworden: Fast alle nach der Kapitulation der Deutschen Wehrmacht in der mährischen Hauptstadt verbliebenen Deutschen wurden in einer Nacht aus ihren Wohnungen oder Unterkünften in der Stadt, die seit Generationen ihre Heimat gewesen war, geholt und am folgenden Tag wie Vieh zur 54 km entfernten Grenze getrieben! Diese Aktion wurde verwirklicht durch inhumane Anordnungen, extreme Gewaltanwendung und Brutalität. Sie war ein schweres Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Darüber hinaus gab es zahlreiche Delikte von Einzelpersonen (Raub, Körperverletzung, Quälerei und Mord), die bis heute noch keinen Richter fanden.

Vertreibungen von Minderheiten hat es in der Geschichte mehr als genug gegeben, doch nach einem Kriege, der von den Alliierten im Namen der Humanität geführt worden war, und in einer europäischen Region, für deren Neuordnung in Frieden und Freiheit die Siegermächte die volle Verantwortung trugen, hätten Verbrechen dieser Art nicht geschehen dürfen.

Zwar wurde der "Brünner Todesmarsch" schon in vielen Veröffentlichungen behandelt, aber es fehlte bis heute eine Gesamtdarstellung der Ereignisse. Deshalb wollten die Autoren dieses Buches aufzeigen, wie es zu diesen Exzessen kam, wer die Verantwortlichen waren und was damals wirklich geschah. Sie sammelten Dokumente und verwerteten dazu die erschütternden Berichte, die sie von Überlebenden oder von Zeitzeugen erhielten. Dabei ließen sie sich von dem Gedanken leiten, daß nur der Mut zur Wahrheit der Versöhnung dient und die Gewissensprobleme der Deutschen und Tschechen nicht mit Hilfe der Biologie, d.h. durch das Absterben der Erlebnisgeneration, sondern nur mit Hilfe der Moral, wie sie in den von den Vereinten Nationen anerkannten Menschenrechten zum Ausdruck kommt, gelöst werden können.

(Auszüge aus Geleit- und Vorwort.)

(232 S., 17 x 24.5 cm, Festeinband, mit Karten und Faksimiles)


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