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U234. In geheimer Mission 
nach Japan
Joseph Mark Scalia:

U234

In geheimer Mission nach Japan

Als U234 im März 1945 zu seiner Jungfernreise aus einem norwegischen Hafen glitt, führte das Unterseeboot ein wertvolles Sortiment an Waffen und Gerät mit, begleitet von einer ausgewählten Gruppe offizieller Personen, die sämtlich für Japan bestimmt waren. Unterwegs ging ein Funkspruch ein, wonach die Wehrmacht kapituliert hatte, und der Kommandant, Kapitänleutnant Heinrich Fehler, fand sich plötzlich mit seinem Boot in einer eigenartigen Situation wieder. U234 hatte nicht nur die technisch modernsten Waffensysteme und elektronische Ortungsgeräte der damaligen Zeit an Bord, sondern auch zwei japanische Marineoffiziere, deren Land sich noch mit den Alliierten im Kriege befand und die den Tod einer Kapitulation vorzogen. Dieser dramatische Bericht einer schicksalshaften Fahrt gewährt einen faszinierenden Blick auf die an den Ereignissen beteiligten Personen.

Bis zum heutigen Tag konzentrierte sich das Vermächtnis von U234 auf seine ominöse Fracht, zu der 560 kg Uranoxyd gehörten und dessen Vorhandensein im Mittelpunkt zahlloser Theorien und vieler Vermutungen stand. Fragen und Spekulationen ergaben sich sowohl über den Bestimmungsort des Uranoxyd als auch hinsichtlich der wahren Natur des Materials: Handelte es sich wirklich um radioaktives Uran 235, vorgesehen für eine japanische Kernwaffe? Wurde dieses Material von den Amerikanern in den beiden auf Hiroshima und Nagasaki abgeworfenen Atombomben verwendet? Eine Filmproduktion Anfang der 90er-Jahre verursachte eine noch größere Verdrehung der Tatsachen. Scalia legt mit diesem Buch die Wahrheit über das in den letzten Kriegstagen ausgelaufene U234 und seine Besatzung, Passagiere und Fracht dar. Mit seinem Buch zeigt Scalia auf, daß der Wert dieses Unterseebootes nicht in seiner Ladung begründet lag, sondern vielmehr in den einzelnen Personen, die das Material nach Japan begleiteten. Mit Hilfe umfangreicher Nachforschungen in den Vernehmungsakten der US-Marine, in europäischen und japanischen Archiven sowie aus Gesprächen mit ehemaligen Angehörigen der Besatzung von U234 und anderen Hauptpersonen zeichnet Scalia ein packendes Porträt stolzer Krieger, die mit der Niederlage fertig werden mussten. Unter ihnen befanden sich ein hochrangiger Marinerichter, der nach Tokio unterwegs war, um das Verhalten von Mitgliedern der Deutschen Botschaft im Spionagefall Sorge zu untersuchen, ein Luftabwehrexperte, ein Hochfrequenz-Spezialist, ein Flugzeugkonstrukteur von Messerschmitt, der später Projektleiter für die F-105 "Thunderchief" werden sollte, und ein General der Luftwaffe, der 1939 an der Leitung des Einsatzes der Luftwaffe im Polenfeldzug und 1944 an der Verschwörung gegen Hitler beteiligt war.

Das Ergebnis ist eine wissenschaftlich erarbeitete und beeindruckende Untersuchung der schicksalshaften Fahrt und den wahren Hintergrundes der Mission von U234, ergänzt um eine ausführliche Beurteilung der für Japan bestimmten Waffentechnik. Da dies zugleich das erste Buch ist, das sich ausschließlich mit U234 beschäftigt, wird auch das 1600 ts große Minen-U-Boot vom Typ XB von seinem Stapellauf am 23. Dezember 1943 bis zu seiner Übergabe an einen amerikanischen Geleitzerstörer am 15. Mai 1945 ausführlich behandelt. Zudem beurteilt dieses Werk die an Bord mitgeführte Technik - ein vollständiges Jagdflugzeug vom Typ Me 262 sowie die Funkmess-Elektronik des Unterseebootes - und rückt das Geheimnis der Uranoxyd-Fracht ins richtige Licht.

(Klappentext.)

(295 S., 16 x 23.5 cm, gebunden mit Schutzumschlag, mit s/w-Fotos und umfangreichem Anhang mit Anmerkungen, Bibliographie und Sachregister)