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Er war mein Chef
Christa Schroeder
Herausgeber Anton Joachimsthaler:

Er war mein Chef

Aus dem Nachlaß der Sekretärin von Adolf Hitler

Am 18. Juni 1984 starb mit 76 Jahren zurückgezogen in München Christa Schroeder, Hitlers Sekretärin von 1933 bis 1945. Während dieser zwölf Jahre in unmittelbarer Nähe Hitlers erlebte sie den Mann, der dieser Zeit seinen Stempel aufdrückte.

Wegen ihrer schlechten Erfahrungen, die sie mit der Presse gemacht hatte, zögerte sie bis zuletzt, ihre Aufzeichnungen zu veröffentlichen. Kurz vor ihrem Tode übergab sie diese dann dem Herausgeber mit dem Hinweis, "ihr gesamter schriftlicher Nachlaß dürfe nicht irgendwelchen Journalisten in die Hände fallen", und er wisse ja, "was sie immer gesagt und gewollt habe".

Was sie wollte, war die "Darstellung ihres Erlebens der Zeit damals". Sie haßte Entstellungen und Unwahrheiten, vor allem aus der Feder von Journalisten und sog. Zeitzeugen, mit deren Publikationen sie sich immer wieder intensiv auseinandersetzte.

Daß Christa Schroeder nach zwölf Jahren neben Hitler mit ihrer eigenen Vergangenheit, die ihr "viel Distanz abverlangte", niemals ganz fertig wurde, ist einleuchtend, trotzdem sie nie Nationalsozialistin im Sinne des Wortes gewesen war. Des öfteren betonte sie: "Wenn damals 1930 die Annonce nicht von der NSDAP, sondern von der KPD gewesen wäre, wäre ich vielleicht Kommunistin geworden!" Bis zu ihrem Tode blieb sie eine kritische, scharf beobachtende und analysierende Frau, hin- und hergerissen zwischen Hitler, ihren Erlebnissen mit Freunden und Größen von damals, dem NS-Regime, dem Grauen des Krieges und den Greueln der Judenvernichtung.

Seit 1949 war das Buch von Albert Zoller Hitler privat - Erlebnisbericht seiner Geheimsekretärin, das basierend auf ihren und auch anderen Vernehmungen ohne ihre Erlaubnis und ihr Einverständnis veröffentlicht worden war, eine der wenigen Quellen aus der Umgebung Hitlers, die bis heute von vielen Journalisten und Historikern immer wieder zitiert und benutzt wurde. Der zeitgeschichtliche Wert der Aussagen wurde anhand erst später zugänglicher Akten in verschiedenen Teilen bestätigt. Christine Schroeder schwieg bis zu ihrem Tode 1984 beharrlich über die Authentizität der ihr zugeschriebenen Aussagen in diesem Buch und lehnte auch alle Angebote ab, ihre Memoiren zu veröffentlichen, die sie nach 1945 aufgeschrieben hatte.

Damit liegt nun erstmals die authentische Darstellung über das Zustandekommen des Zoller-Buches sowie ein zeitgeschichtliches Zeugnis über Hitler und seine Umgebung vor, dessen Quellenwert unbestritten ist. Historisch wertvolle Aussagen werden durch diese Veröffentlichung bestätigt und neue zeitgeschichtliche Aspekte eröffnet.

(Einbandtext.)

(400 S., 14.5 x 22 cm, gebunden, mit 90 s/w-Fotos, über 400 weiterführende Anmerkungen, Dokumentenanlagen, Personenregister)